Lesestoff

Volle Allgäu-Dröhnung mit Klüpfel & Kobr

Multimedial deftige Krimi-Show

Kommissar Kluftinger war mit seinen beiden Schöpfern Volker Klüpfel und Michael Kobr zu Gast in der Reutlinger Stadthalle

Regionale Krimis sind im letzten Jahrzehnt schwer in Mode gekommen. Zu den Zugpferden, die auch überregionalen Kultstatus erreicht haben, gehört der Kemptener Kommissar Kluftinger, hinter dem das Autorenduo Michael Kobr und Volker Klüpfel steht. Einst Lehrer und Journalist, sind sie mittlerweile Vollzeit im Kluftinger-Einsatz. Statt Lesungen veranstalten sie Klufti-Allgäu-Erlebnisabende, das selbsterfundene Genre heißt Litcomedy. Am Freitag stand die Reutlinger Stadthalle ganz im Zeichen von Kuhglocken, Misthaufen und anderen Klischees.

Den Artikel weiterlesen im Reutlinger General-Anzeiger vom 28. Oktober 2013

  • 28. Oktober 2013

Brandenburgisches Konzert mal mit Klavier

Programm aus der Wunschbox

Metzinger Kammerorchester spielte “was uns gefällt”

Wie erzieht eigentlich der Lehrer seine Kinder? Was verschreibt der Arzt seiner Frau, wenn sie Grippe hat? Und welche Kompositionen möchte ein Orchester-Musiker spielen, wenn er endlich mal selbst aussuchen darf? Das Metzinger Kammerorchester hat es ausprobiert. Eine Wunschbox wurde aufgestellt, Dirigent Oliver Bensch wertete die Wahlscheine aus, demokratisch, aber auch mit Minderheiten-Schutz. So entstand fürs 36. Herbstkonzert eine Mischung, wie man sie nicht jeden Tag auf einem Konzertprogramm findet – ein kleinteiliges Musikmosaik aus dreieinhalb Jahrhunderten. Rund 200 Interessierte kamen am Sonntagabend zum Zuhören in die Metzinger Stadthalle.

Den Artikel weiterlesen im Reutlinger General-Anzeiger vom 22. Oktober 2013

  • 25. Oktober 2013

Der Außerfriesische in Reutlingen

Geboren, um zu blödeln

Otto Waalkes tourt mal wieder (Hollahitiii!) durch die Lande. 1500 Besucher lagen dem 65-jährigen Ostfriesen bei seinem Reutlinger Auftritt zu Füßen

Die Augen von Otto Waalkes glitzern, er badet im Applaus und das Publikum ist völlig aus dem Häuschen. Es ist 20.08 Uhr, ein Abend in Reutlingen, und Otto hat die Bühne soeben betreten. Das kann ja heiter werden.
Bevor er auftritt, lässt er Infotexte über die Leinwand laufen, Verhaltensregeln von Wodka Gorbatschow bis Plumpsklow. Zur Begrüßung ein schlichtes Hollahitiii, das Publikum setzt ein wie der Bayreuther Festspielchor. Otto trägt eine geflügelte Kappe (15 Euro im Fanshop) und Fusselsträhnen, Schlabberhemd, drunter die zu weiten, zu kurzen Hosen eines Clowns. Oh ja, Otto ist wieder da.

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  • 10. Oktober 2013

Poetry Slam direkt aus Kreuzberg

Die Ursuppe, aus der das Känguru stammt

Marc-Uwe Kling und seine Lesebühne »Lesedüne« waren zu Gast im Stuttgarter Theaterhaus

»Kennst du das Känguru? Das Känguru von Marc-Uwe Kling? Nein? Oh, dann schick ich dir mal einen Link für Youtube.« So ungefähr muss es gelaufen sein, als aus dem Berliner Kleinkünstler Marc-Uwe Kling plötzlich einer wurde, der in ganz Deutschland geliebt wird. In zwei Büchern beschreibt er sein WG-Leben mit einem sprechenden, kommunistischen Känguru, das am liebsten Schnapspralinen isst und nie den Müll runterbringt. Band drei ist in Vorbereitung, Amazon sammelt bereits Bestellungen für März 2014. Känguru-Lesungen sind ausverkauft. 2012 bekam Kling den deutschen Kleinkunstpreis und 2013 den deutschen Hörbuchpreis.

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  • 10. September 2013

Ein Toy Boy als Rampensau

Eine heiße Nacht

Johannes Oerding ließ im Sudhaus die Funken fliegen

Für die einen ist Johannes Oerding der neue Stern am deutschen Singer-Songwriter-Himmel. Andere sehen in ihm primär den Toy Boy von Ina Müller, der 17 Jahre älteren Sängerin, Kabarettistin und ARD-Moderatorin. Wie so oft liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen. Was man dem 31-Jährigen lassen muss: Er ist Vollblutmusiker, der nicht viel mehr braucht als eine Gitarre und eine Bühne. Prompt erweist er sich als Rampensau und macht live richtig Spaß – denn er selbst hat den auch. Das war am Donnerstagabend im Tübinger Sudhaus zu spüren, wo der für ein Open Air angekündigte Oerding wetterbedingt im stickigen Saal spielte, exakt zwei Stunden lang.

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  • 11. August 2013

Wortakrobat Willy Astor rappt neuerdings

Grilling me softly

Willy Astor stellte im überhitzten franz.K sein neues Programm vor: “Nachlachende Frohstoffe”

Der heutige Hipmensch unterscheidet zwischen »Places to be« und »Places not to be«. Am Samstagabend im franz.K konnte man beides auf einmal haben: drei Stunden ausgelassenes Gelächter mit Wortverdreher Willy Astor (»Place to be«) – und drei Stunden atemberaubende Sauna in einem ausverkauften Saal, der bei solchen Außentemperaturen eigentlich gar nicht bespielt werden dürfte (»Place not to be«). Oberschwitzer Astor erntete völlig verdient Standing Ovations. Wegen großer Nachfrage stellte er sich am Sonntagmorgen erneut auf die franz.K-Bühne.

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  • 29. Juli 2013

Maren Kroymann auf musikalischer Zeitreise

Ein Chamäleon würzt nach

Kabarettistin, Schauspielerin und Sängerin: Beim Konzert im Sudhaus waren Maren Kroymanns viele Talente zu sehen

TÜBINGEN. »In My Sixties« hat Maren Kroymann ihr neues Bühnenprogramm genannt. Dafür hat sie auch allen Grund: Die Sängerin, Kabarettistin und Schauspielerin zelebriert mit ihren 63 Jahren gerade ihre persönlichen Sechziger-Jahre, was sie ausgesprochen genießt, soviel ist klar. Zweitens hat sie dafür die Musik ihrer Jugend aufpoliert, Hits und Vergessenes aus den 1960er-Jahren – einer Zeit, der sie in ihrem gut zweistündigen Programm zugleich zünftig den Kopf wäscht. Zu hören und sehen war all das am Sonntagabend im Sudhaus.

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  • 18. Juni 2013

Ostrocker nehmen neuen Anlauf

Hinterm Horizont geht’s weiter

Silly, die alte DDR-Rockband um Anna Loos, spielte im Theaterhaus und sucht nach einer neuen Identität

Die Band Silly hat was von einer Katze: ziemlich viele Leben. Im allerersten, anno 1978, startete Silly als kleine Coverband in Ostberlin. In den 1980ern machte die Band um Frontfrau Tamara Danz eigene Musik, erntete Erfolg und Kritiker-Preise. Als etablierte Ostband wurde Silly geliebt von den einen, verschmäht vom Rest. Nach 1989 entwickelte sich Silly zu einer Ex-DDR-Band, die ihr Überleben nach der Wende feierte und dabei mehr als nur Ostalgie verbreiten wollte. Als Sängerin Danz 1996 an Krebs starb, schien alles vorbei. Doch um 2005 begann wieder eines dieser neuen Leben, die Band trat auf, erst mit den alten Sachen und 2010 sogar mit einem neuen Album. Und was kommt als Nächstes? Silly wirbt wieder für ein Album, es heißt »Kopf an Kopf« und könnte entscheiden, wie viele Leben es noch werden.

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  • 23. Mai 2013

Heimspiel für Tübinger Echo-Preisträger

Musikalische Akrobatik

David Orlowsky und sein Trio baten zum Jubiläumskonzert

Ausverkauft, keine Abendkasse: Für manche Menschen war der Freitagabend ein bisschen frustrierend. Umso zufriedener saßen andere in der Tübinger Jakobuskirche, schlossen die Augen und machten sich auf eine lange Hör-Reise. David Orlowsky war mal wieder nach Hause gekommen, um seine klezmerinspirierte Kammerweltmusik zu spielen, wie er es selbst nennt. Zwei der renommierten »Echo Klassik«-Preise hat der Tübinger in den letzten Jahren erhalten und füllt mit seinem Trio locker größere Häuser, aber fürs Jubiläumskonzert musste es einfach die gute alte Jakobuskirche sein.

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  • 21. Mai 2013

Musikalische Zeitreise zu Marie Antoinette

Hinrichtung per Hammerflügel

Musica Antiqua: Im Reutlinger Spitalhof wurde mit einem musikalisch-literarischen Programm viel für die Ehrenrettung von Königin Marie Antoinette getan

Am 16. Oktober 1793 starb Marie Antoinette und wurde zugleich unsterblich: Die französischen Revolutionäre ließen ihre Königin enthaupten, und der Nachwelt blieben reichlich unsympathische (und unwahre) Zitate wie dieses: »Das Volk hat kein Brot? Dann soll es doch Kuchen essen!« Mit dem musikalisch-literarischen Programm »Marie Antoinette: Süßes Leben – bitt’re Reu’« fügte die Reihe Musica Antiqua diesem Bild einige neue Facetten hinzu.

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  • 19. Februar 2013
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