Nicht gern halb voll
Max Goldt war im Tübinger Zimmertheater und im Reutlinger franz.K
Es sind schlechte Zeiten für Menschen, deren Herz für sprachlich Ästhetisches schlägt. Dieses vermaledeite Internet! Es zerdeppert zügig, was Generationen gedrechselt haben. Interpunktion, Groß- und Kleinschreibung, ach was, Rechtschreibung ganz generell, das alles implodiert derzeit quasi beiläufig. Braucht ja auch keiner! Dass diese Welt schlechter wird, erkennt man nicht zuletzt daran, dass immer weniger Leute zuhören, wenn einer der großen deutschen Formuleure und Sprachverfallanprangerer seine Texte vorliest. Max Goldt füllte 2009 noch den Saal des LTT. Nun wurde seine Tübinger Lesung am Montag ins Zimmertheater verlegt, wenigstens dieses war wohlgefüllt. Im größeren Reutlinger franz.K blieben am Dienstag nach schleppendem Vorverkauf die Reihen deutlich lichter.
Den Artikel weiterlesen im Reutlinger General-Anzeiger vom 26. April 2017