„Immer noch nicht tot“: Phil Collins tourt durch die Stadien Europas und ließ sich in Stuttgart feiern
Puh. Durchatmen. Das ist er wirklich. Der Mann, der da am Stock geht, sich langsam Richtung Bühnenmitte vorarbeitet, ist Weltstar Phil Collins. Es ist ein Unterschied, ob man es weiß, dass dieser Musiker 68 Jahre alt ist und seit einer Wirbelsäulen-Operation zu kämpfen hat – oder ob man ihn selbst sieht. Dass er bestürzend gebrechlich wirkt, ist Collins klar. Kaum ist er vorn im Drehstuhl, spricht er es an: Er müsse meist sitzen. Aber man könne ja trotzdem ‘ne Menge Spaß haben, oder?
Abschied in Wehmut: Das David-Orlowsky-Trio gastierte zum letzten Mal vor seiner Auflösung in der Stiftskirche
Am Freitag haben die Stocherkähne Trauer getragen. Zumindest musikalische Kähne. Denn das David Orlowsky Trio spielte in der Stiftskirche das Programm „Milestones“ und damit sein Tübinger Abschiedskonzert. Eine Ära ging zu Ende, nach 21 Jahren – weil die drei Musiker, allen voran Orlowsky selbst, was Neues machen wollen. Traurig für Fans, am traurigsten für Tübinger Fans.
https://www.renkenberger.net/wp-content/uploads/logo2025-renkenberger.svg00webmeisterhttps://www.renkenberger.net/wp-content/uploads/logo2025-renkenberger.svgwebmeister2019-05-13 10:17:062020-03-09 14:43:21Orlowsky-Trio verabschiedet sich
Mit seinem 15. Album „Tumult“ ist der Sänger auf Tournee und sorgte in Stuttgart für Mitsing-Ekstase
„Was macht der Mann denn bloß mit seinen Händen?“ Auch 2019 gibt es offenbar noch Menschen, die zum allerersten Mal ein Grönemeyer-Konzert besuchen – die müssen sich an das drollige Gefuchtel und Getrippel von Bühnenderwisch Herbert erst gewöhnen. Die restlichen 12.500 Fans am Samstag in der Stuttgarter Schleyerhalle zeigten mehr Routine. Sie steigerten sich textsicher hinein in die gröni-typischen, alle Fischerchöre toppenden Sing-Ekstasen.
https://www.renkenberger.net/wp-content/uploads/logo2025-renkenberger.svg00webmeisterhttps://www.renkenberger.net/wp-content/uploads/logo2025-renkenberger.svgwebmeister2019-03-18 16:37:382019-03-18 16:39:08Groenemeyer will weiter mitmischen
Everybody’s Bruder Luke Mockridge machte den Tübingern richtig Spaß
Grad wenn man denkt, dass einem die ganzen hiphopcoolen, grünschnäbeligen, selbsternannten Comedians gestohlen bleiben können, weil man sie beim Zappen kaum zwei Minuten erträgt (dabei leise grübelnd, ob man nun einfach zu alt ist für den neuen heißen Scheiß) – grad dann zappt man zu Luke Mockridge. Bleibt hängen, grinst, lehnt sich zurück. Mockridge versöhnt einen mit der Comedy-Generation u30 – die anderen können trotzdem gern wegbleiben. Er kam: Am Donnerstag war er in Tübingen im Sparkassen Carré, ausverkauft.
Die Pfullingerin Sophia Lindner hat einen Spitzentanz-Schuh entwickelt, der Tänzer nicht mehr quält
Professionelle Ballett-Tänzer gibt es nicht so viele, man kennt sich. Die meisten Profi-Tänzer hierzulande kennen inzwischen auch eine junge Frau, die in Pfullingen aufgewachsen ist: Denn Sophia Lindner hat eine völlig neue Art an Ballettschuhen entwickelt. Darauf hat die Ballett-Welt offenbar lange gewartet.
Christian Ehring inszeniert sich selbst als Gutmensch: urkomisch, aber nicht nur zum Lachen
Christian Ehring ist einer dieser Gentleman-Kabarettisten. Anzug, paar Lieder am Klavier und kaum Grimassen. „Keine weiteren Fragen“ heißt sein Programm, mit dem er Samstag zu Gast war im gut gefüllten franz.K beim Kleinkunstherbst. Die Fernsehkundschaft kennt ihn als etwas steifen Moderator der ARD-Satiresendung „extra3“ wie auch als häufigen Gast im Konkurrenzprodukt „heute show“ des ZDF. Und siehe da, auch im Fall Ehring übertrumpft der Echte den Flimmernden um Welten.
Sternekoch Vincent Klink präsentierte im Tübinger Sparkassen-Carré sein Buch: „Angerichtet, herzhaft und scharf! Aus meinem Tage- und Rezeptebuch“
Klingonen? Äh, nein. Wobei – das mit den Sternen ist gar nicht so falsch. Klinkianer waren es, die sich am Montagabend im Tübinger Sparkassen-Carré versammelten. Zumindest begrüßte Verleger Hubert Klöpfer die Fans des Sternekochs Vincent Klink als solche. Der mittlerweile 69-jährige Klink ist offenbar nicht ausgelastet damit, in seinem Degerlocher Restaurant Wielandshöhe Zungen zu verzücken. Er will auch an die Hirne ran und an die Lachmuskeln. Klink schreibt schon lange. Nun hat der Tübinger Klöpfer&Meyer-Verlag ein Buch zusammengestellt. Am Montag las Klink Auszüge und erzählte erfreulich viel drumherum.
Wer Christine Prayon nur als Birte Schneider aus der heute-show kennt, hat was verpasst
Die beliebte Schauspielerin und Kabarettistin Christine Prayon ist tot. Sie starb am Mittwoch in Reutlingen. Während ihres Auftritts im mit rund 200 Gästen gut besuchten franz.K hörte ihr Herz völlig überraschend auf zu schlagen. Todesursache war ein erschnorrtes Rachengold-Bonbon. Während das Publikum noch grübelte, ob man in so einem Moment laut lachen darf oder gar muss, gab Prayon auf der Bühne schon wieder kräftig Gas. Irgendeine ihrer multiplen Persönlichkeiten, irgendeine geht ja immer.
Lisa Fitz zeigte sich als große alte Dame des deutschen Kabaretts und langte daneben
„Dieter Hildebrandt, der fehlt mir so.“ Szenenapplaus für Lisa Fitz, die am Donnerstag im ausverkauften franz.K vor allem Hildebrandts und ihr eigenes langjähriges Publikum versammelt hatte. Fitz verbrachte mit ihrem Programm „Flüsterwitz“ netto knapp zwei Stunden auf der Reutlinger Bühne – mit einer Energie und Präsenz, dass man ihre 67 Jahre meist vergaß. Und mit einer Mischung aus Bildung und Biss, dass die meisten reichweitenstarken Comedy-Bürschchen daneben albern wirken. Ein perfekter Kabarett-Abend war es trotzdem nicht. Die ersten seltsamen Töne kamen früh, und es wurden mehr.
Eine Grande Dame der deutschen Frauenbewegung ist sie zweifellos, inzwischen 75 Jahre alt, und ihre Themen werden weicher: Alice Schwarzer hat ein Buch veröffentlicht über ihre Freundschaft zur Großfamilie einer algerischen Journalistin. „Meine algerische Familie“ heißt es. Und wer sich an der politischen Korrektheit dieses Possessivpronomens aufhalten mag, der hätte am Donnerstag in Tübingen noch manchen Grund zum Grollen gefunden. Wäre aber Außenseiter geblieben: Die über 250 Zuhörenden im Museum, fast alles Frauen, begegneten Schwarzer als einer langjährigen Wegbegleiterin, spürbar freundschaftlich-entspannt.
Phil Collins im Sitzen
Das Mehrgenerationenkonzert
„Immer noch nicht tot“: Phil Collins tourt durch die Stadien Europas und ließ sich in Stuttgart feiern
Puh. Durchatmen. Das ist er wirklich. Der Mann, der da am Stock geht, sich langsam Richtung Bühnenmitte vorarbeitet, ist Weltstar Phil Collins. Es ist ein Unterschied, ob man es weiß, dass dieser Musiker 68 Jahre alt ist und seit einer Wirbelsäulen-Operation zu kämpfen hat – oder ob man ihn selbst sieht. Dass er bestürzend gebrechlich wirkt, ist Collins klar. Kaum ist er vorn im Drehstuhl, spricht er es an: Er müsse meist sitzen. Aber man könne ja trotzdem ‘ne Menge Spaß haben, oder?
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Orlowsky-Trio verabschiedet sich
Der Bub zieht aus
Abschied in Wehmut: Das David-Orlowsky-Trio gastierte zum letzten Mal vor seiner Auflösung in der Stiftskirche
Am Freitag haben die Stocherkähne Trauer getragen. Zumindest musikalische Kähne. Denn das David Orlowsky Trio spielte in der Stiftskirche das Programm „Milestones“ und damit sein Tübinger Abschiedskonzert. Eine Ära ging zu Ende, nach 21 Jahren – weil die drei Musiker, allen voran Orlowsky selbst, was Neues machen wollen. Traurig für Fans, am traurigsten für Tübinger Fans.
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Groenemeyer will weiter mitmischen
Eine Energieeinheit namens Grönemeyer
Mit seinem 15. Album „Tumult“ ist der Sänger auf Tournee und sorgte in Stuttgart für Mitsing-Ekstase
„Was macht der Mann denn bloß mit seinen Händen?“ Auch 2019 gibt es offenbar noch Menschen, die zum allerersten Mal ein Grönemeyer-Konzert besuchen – die müssen sich an das drollige Gefuchtel und Getrippel von Bühnenderwisch Herbert erst gewöhnen. Die restlichen 12.500 Fans am Samstag in der Stuttgarter Schleyerhalle zeigten mehr Routine. Sie steigerten sich textsicher hinein in die gröni-typischen, alle Fischerchöre toppenden Sing-Ekstasen.
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Mockridges Humor-Labor
Drei Stunden im Humor-Labor
Everybody’s Bruder Luke Mockridge machte den Tübingern richtig Spaß
Grad wenn man denkt, dass einem die ganzen hiphopcoolen, grünschnäbeligen, selbsternannten Comedians gestohlen bleiben können, weil man sie beim Zappen kaum zwei Minuten erträgt (dabei leise grübelnd, ob man nun einfach zu alt ist für den neuen heißen Scheiß) – grad dann zappt man zu Luke Mockridge. Bleibt hängen, grinst, lehnt sich zurück. Mockridge versöhnt einen mit der Comedy-Generation u30 – die anderen können trotzdem gern wegbleiben. Er kam: Am Donnerstag war er in Tübingen im Sparkassen Carré, ausverkauft.
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Revolution fürs Ballet
Eine Revolution fürs Ballett
Die Pfullingerin Sophia Lindner hat einen Spitzentanz-Schuh entwickelt, der Tänzer nicht mehr quält
Professionelle Ballett-Tänzer gibt es nicht so viele, man kennt sich. Die meisten Profi-Tänzer hierzulande kennen inzwischen auch eine junge Frau, die in Pfullingen aufgewachsen ist: Denn Sophia Lindner hat eine völlig neue Art an Ballettschuhen entwickelt. Darauf hat die Ballett-Welt offenbar lange gewartet.
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Ehring entlarvt
Vegane Kinderlieder
Christian Ehring inszeniert sich selbst als Gutmensch: urkomisch, aber nicht nur zum Lachen
Christian Ehring ist einer dieser Gentleman-Kabarettisten. Anzug, paar Lieder am Klavier und kaum Grimassen. „Keine weiteren Fragen“ heißt sein Programm, mit dem er Samstag zu Gast war im gut gefüllten franz.K beim Kleinkunstherbst. Die Fernsehkundschaft kennt ihn als etwas steifen Moderator der ARD-Satiresendung „extra3“ wie auch als häufigen Gast im Konkurrenzprodukt „heute show“ des ZDF. Und siehe da, auch im Fall Ehring übertrumpft der Echte den Flimmernden um Welten.
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Sternekochs Lesestündchen
Weil Kultur nicht wehtun muss
Sternekoch Vincent Klink präsentierte im Tübinger Sparkassen-Carré sein Buch: „Angerichtet, herzhaft und scharf! Aus meinem Tage- und Rezeptebuch“
Klingonen? Äh, nein. Wobei – das mit den Sternen ist gar nicht so falsch. Klinkianer waren es, die sich am Montagabend im Tübinger Sparkassen-Carré versammelten. Zumindest begrüßte Verleger Hubert Klöpfer die Fans des Sternekochs Vincent Klink als solche. Der mittlerweile 69-jährige Klink ist offenbar nicht ausgelastet damit, in seinem Degerlocher Restaurant Wielandshöhe Zungen zu verzücken. Er will auch an die Hirne ran und an die Lachmuskeln. Klink schreibt schon lange. Nun hat der Tübinger Klöpfer&Meyer-Verlag ein Buch zusammengestellt. Am Montag las Klink Auszüge und erzählte erfreulich viel drumherum.
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Die multiple Christine Prayon
Die tausend Gesichter der Christine P.
Wer Christine Prayon nur als Birte Schneider aus der heute-show kennt, hat was verpasst
Die beliebte Schauspielerin und Kabarettistin Christine Prayon ist tot. Sie starb am Mittwoch in Reutlingen. Während ihres Auftritts im mit rund 200 Gästen gut besuchten franz.K hörte ihr Herz völlig überraschend auf zu schlagen. Todesursache war ein erschnorrtes Rachengold-Bonbon. Während das Publikum noch grübelte, ob man in so einem Moment laut lachen darf oder gar muss, gab Prayon auf der Bühne schon wieder kräftig Gas. Irgendeine ihrer multiplen Persönlichkeiten, irgendeine geht ja immer.
(mehr …)
Lisa Fitz haut daneben
Starkes Weib mit seltsamen Tönen
Lisa Fitz zeigte sich als große alte Dame des deutschen Kabaretts und langte daneben
„Dieter Hildebrandt, der fehlt mir so.“ Szenenapplaus für Lisa Fitz, die am Donnerstag im ausverkauften franz.K vor allem Hildebrandts und ihr eigenes langjähriges Publikum versammelt hatte. Fitz verbrachte mit ihrem Programm „Flüsterwitz“ netto knapp zwei Stunden auf der Reutlinger Bühne – mit einer Energie und Präsenz, dass man ihre 67 Jahre meist vergaß. Und mit einer Mischung aus Bildung und Biss, dass die meisten reichweitenstarken Comedy-Bürschchen daneben albern wirken. Ein perfekter Kabarett-Abend war es trotzdem nicht. Die ersten seltsamen Töne kamen früh, und es wurden mehr.
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Alice Schwarzer liest vor
Übers politisch Korrekte hinaus
Mit Alice Schwarzer unterwegs in Algerien
Eine Grande Dame der deutschen Frauenbewegung ist sie zweifellos, inzwischen 75 Jahre alt, und ihre Themen werden weicher: Alice Schwarzer hat ein Buch veröffentlicht über ihre Freundschaft zur Großfamilie einer algerischen Journalistin. „Meine algerische Familie“ heißt es. Und wer sich an der politischen Korrektheit dieses Possessivpronomens aufhalten mag, der hätte am Donnerstag in Tübingen noch manchen Grund zum Grollen gefunden. Wäre aber Außenseiter geblieben: Die über 250 Zuhörenden im Museum, fast alles Frauen, begegneten Schwarzer als einer langjährigen Wegbegleiterin, spürbar freundschaftlich-entspannt.
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