Lesestoff

Fachmagazin für Ziegel-Fans

Der Ziegelpionier von Luxemburg

Ein weiteres Lieblingsprojekt gibt es nun auch im Internet: Für den Baustoffhersteller Wienerberger schreibt Renkenberger.txt regelmäßig Magazine über besondere Menschen – und über die Bauprojekte, in die sie ihr Herzblut investieren.

Den Ziegelbaumeister über Jean-Luc Majerus kann man jetzt herunterladen.

  • 2. September 2017

Zuccheros italienischer Abend

Gemütliches Gartenfest mit Zucchero

Die Generation Ü50 traf sich auf den Tübinger Mühlbachäckern

Italo-Pop. Dieses Wort wird gemeinhin mit angewidertem Unterton ausgesprochen. Okay, daran ist Eros Ramazzotti nicht ganz unschuldig. Wer das sonst überhaupt sein könnte, diese Frage löst nördlich der Alpen oft nur Schulterzucken aus. Erstaunlich, wie vielen Menschen mit eigentlich gutem Musikgeschmack da so manches entgeht. Zuallererst Zucchero: ein Elder Statesman der Rockmusik, in einer Liga mit Bruce Springsteen und Joe Cocker zu verorten. Er macht Musik mit Bono von U2, Mark Knopfler von den Dire Straits, mit Eric Clapton und B. B. King, Pavarotti und Andrea Bocelli.

Den Artikel weiterlesen im Reutlinger General-Anzeiger vom 24. Juli 2017

  • 24. Juli 2017

Fast-Heimspiel von Dieter Thomas Kuhn

Jeder Mensch braucht Rituale

Dieter Thomas Kuhn lud zum Peace-, Love- und Freudenfest in die Reutlinger Stadthalle

Der Großmeister des schön nachgesungenen Schlagers hatte wieder Schichtbeginn. Dieter Thomas Kuhn ist ab sofort auf Tour, am Freitagabend in Reutlingen gab es ein Beinahe-Heimspiel-Konzert zum Warmwerden. Wie heißt die aktuelle Sommerreise doch gleich? Komplett irrelevant, eigentlich. Aber hier, fürs Protokoll: »Im Auftrag der Liebe – Teil 2«. Und selbstverständlich ist alles genau so, wie es sein muss und immer ist. Eine Welle Off-Season-Fasching überrollt am sommerlichen Abend die Reutlinger Altstadt; überall wandeln und kichern vorfrohe Menschen mit Blumenkränzchen und Plateausohlen, mit Sonnenblumen-Installationen an Haupt und Leib oder in Nylon gewordenen Seventies-Farbschocks.

Den Artikel weiterlesen im Reutlinger General-Anzeiger vom 29. Mai 2017

  • 29. Mai 2017

Ezio – zwei Männer, zwei Gitarren

Mehr braucht es nicht

Ezio machen seit Jahrzehnten Herzblutmusik in einem Parallel-Universum

Hach. Beginnen wir diesen Text mit einem Bekenntnis: Auch spitzzüngige Konzertkritikerinnen haben Gefühle – manchmal sogar bei Musik. Ganz banale Gefühle können das sein, zumal bei Musik »von früher«. Die Band Ezio war Mitte der 1990er-Jahre mal etwas bekannter. Damals spielte SWF 3 (ja, es ist lange her) einige Ezio-Titel, die Briten waren beim New-Pop-Festival. Ezio sind zwei Männer und zwei Gitarren. Sie machen folkigen Songwriter-Pop, mit Melodien, die hängen bleiben, und klugen, pathosfreien Texten über große Gefühle. Damals war’s der perfekte Soundtrack für Liebe wie für Kummer.

Den Artikel weiterlesen im Reutlinger General-Anzeiger vom 6. Mai 2017

  • 6. Mai 2017

Ausbaufähiger Humor bei “Sidekick”

Betätigung zur Bestätigung

Das neue Programm „Sidekick“ von Helge Thun und Jakob Nacken war nun auch im franz.K: Humorhandwerk und tagespolitische Zwiegespräche

Im März hatte es Premiere in Tübingen, das neue Bühnenprogramm des Tübinger Kleinkunst-Tausendsassas Helge Thun und seines auch musizierenden Kollegen Jakob Nacken. Seither touren die beiden emsig in der Region mit »Sidekick«. Für die Reutlingen-Premiere am Samstagabend im fast vollen franz.K brachten sie also ein ordentliches Maß Routine mit. Nicht die schlechtesten Voraussetzungen für solides Humorhandwerk – und das war es dann tatsächlich. Über weitere Strecken aber leider auch nicht mehr.

Den Artikel weiterlesen im Reutlinger General-Anzeiger vom 2. Mai 2017

  • 2. Mai 2017

Schöne Wörter schön gelesen von Max Goldt

Nicht gern halb voll

Max Goldt war im Tübinger Zimmertheater und im Reutlinger franz.K

Es sind schlechte Zeiten für Menschen, deren Herz für sprachlich Ästhetisches schlägt. Dieses vermaledeite Internet! Es zerdeppert zügig, was Generationen gedrechselt haben. Interpunktion, Groß- und Kleinschreibung, ach was, Rechtschreibung ganz generell, das alles implodiert derzeit quasi beiläufig. Braucht ja auch keiner! Dass diese Welt schlechter wird, erkennt man nicht zuletzt daran, dass immer weniger Leute zuhören, wenn einer der großen deutschen Formuleure und Sprachverfallanprangerer seine Texte vorliest. Max Goldt füllte 2009 noch den Saal des LTT. Nun wurde seine Tübinger Lesung am Montag ins Zimmertheater verlegt, wenigstens dieses war wohlgefüllt. Im größeren Reutlinger franz.K blieben am Dienstag nach schleppendem Vorverkauf die Reihen deutlich lichter.

Den Artikel weiterlesen im Reutlinger General-Anzeiger vom 26. April 2017

  • 26. April 2017

Ingo Appelt ist jetzt Dienstleister

Vom »Ficken« zum Männertherapeuten

Ingo Appelt zu Gast in Reutlingen: Seine Zoten hat er inzwischen ausgetauscht

Auf die Suche nach dem optimalen Niveau für Scherze über Männer und Frauen haben sich ja schon viele Comedy- und Kabarett-Werktätige begeben. Ingo Appelt hat sein Niveau bereits lange vor Mario Barths unbegreiflichem Aufstieg betoniert: »Ficken« war über Jahre das Wort, das er so oft wie möglich in diversen TV-Formaten platzierte. Ist eine Weile her. Am Samstag kam der bald 50-Jährige mit »Besser … ist besser« ins franz.K. Die Ankündigung las sich furios: Beim »Comedy-Rüpel« könne man sich »garantiert zwei Stunden lang kaputtlachen«. Tatsächlich taten das viele, während Appelt die Tabus niedermähte wie ein Einjähriger die Bauklötzchentürme.

Den Artikel weiterlesen im Reutlinger General-Anzeiger vom 27. März 2017

  • 27. März 2017

Bela B gibt den Sartana

Liebe zwischen Colts und Koyoten

Bela B fusioniert seine Leidenschaften, indem er einen Live-Hör-Comic auf die Bühne bringt. Mit dem Spaghetti-Western-Projekt »Sartana« war er im Stuttgarter Theaterhaus

In der Liebe ist es doch so: Man mag jemanden schon sehr. Plötzlich öffnet sich derjenige und zeigt noch mehr von sich. Etwas Neues, bislang Verborgenes, vielleicht Unerwartetes. Was macht ein Liebender da (zumindest wenn das Neue nicht blöderweise scheußlich ist)? Man ist angerührt, empfindet neue Nähe, es wächst mehr Liebe. Etwas ähnlich Romantisches hat sich am Dienstagabend in Stuttgart abgespielt, wenn auch getarnt durch Gelächter und coole Posen. Knapp 1000 Menschen, die Bela B eh schon ziemlich lieben (er ist langjähriges Mitglied der Band »Die Ärzte«), kamen im Theaterhaus zusammen. Dort konnten sie ihren Bela in vergleichsweise kleinem Rahmen treffen und eine neue Facette des Mittfünfzigers kennenlernen.

Den Artikel weiterlesen im Reutlinger General-Anzeiger vom 9. März 2017

  • 9. März 2017

Ina Müller in der Porsche-Arena

Weiblich. Lustig. 51.

Ina Müller singt in der Porsche-Arena über Männer, Liebe, Sex und das Gedöns mit dem körperlichen Verfall

»Weiblich. Ledig. 40.« So hieß das Album, mit dem es vor knapp zehn Jahren anfing. Seit damals schreibt Ina Müller drollige bis tiefschürfende Lieder entlang ihrer Lebensphasen. Mittlerweile ist die TV-Moderatorin und Kabarettistin 51 Jahre alt, also geht’s allmählich um körperlichen Verfall. Das wollen viele hören, auch hier im Süden. Fischkopp Ina Müller ist bekannt wie ein bunter Seehund, spätestens seit ihre trinkfreudige, indiskrete Talkshow »Inas Nacht« ins Erste Programm umzog. Am Freitag gastierte sie mit ihrer Band und der »Juhu-Tour« in der nahezu ausverkauften Porsche-Arena. Rund 7 000 Fans waren mit Freuden bis Lachtränen dabei, als »die Müllerin« ihre aktuelle Nabelschau ausbreitete.

Den Artikel weiterlesen im Reutlinger General-Anzeiger vom 20. Februar 2017

  • 20. Februar 2017

Musical mit Mängeln

»Sissi!« – »Franz!«

Royale Kostümschau mit Zuckerguss und erheblichen Mängeln: Das Musical »Sissi« gastierte in Reutlingen

Das passt ja wie Gesäß auf Gefäß, ruft man etwas verblümt angesichts dieses Termins: Da hat doch jemand aus zwei kommerziellen Volltreffern fix einen neuen gezimmert. Man nehme die kultkitschigen »Sissi«-Filme mit Romy Schneider, beliebte Zutat zur weihnachtlichen Gemütserwärmung. Und verrühre den Stoff mit der für Pathos und Kostümreigen prädestinierten Gattung Musical.

Selbstverständlich entsteht daraus ein Selbstläufer. Selbstverständlich kann man die Reutlinger Stadthalle damit alle paar Jahre von Neuem beglücken. Und selbstverständlich waren am Montagabend etliche Sissi-Fans bereit, dafür viel Geld auszugeben: Tickets an der Abendkasse kosteten zwischen 55 und 75 Euro, der Saal war knapp zu einem Drittel besetzt mit gut dreihundert zahlenden Gästen. Für dieses erkleckliche Sümmchen erlebten sie eine Bühnendarbietung der Kategorie »kommerzorientiertes Unterhaltungspotpourri«, deren Qualität arg hinterm Preis herhinkte.

Den Artikel weiterlesen im Reutlinger General-Anzeiger vom 11. Januar 2017

  • 11. Januar 2017
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