Sommernacht mit Sting und Shaggy
Englishman und Jamaicaman
Altmeister Sting und Reggaeman Shaggy spielten ein Open-Air-Konzert im Schloss Salem
Oh wie schön – Altmeister Sting spielt im Sommer ein Open Air. Oh Gott, aber mit Shaggy? Das ist der, der in den 1990ern banal-obszöne Ohrwürmer wie „Boombastic“ und „Oh Carolina“ verbrochen hat – igitt, sofort das Radio ausschalten! Sein Künstlername leitet sich von einem Gossenwort für Sex her. Seine Songs klingen alle ähnlich, nach maximal nervigem Pop-Reggae. Der Volksmund weiß: „Was sagt der Reggae-Fan, wenn die Wirkung seiner letzten Tüte nachlässt? – Mach doch jemand mal die Scheiß-Musik aus!“
Also gut. Schloss Salem im Bodenseekreis ist eine Bilderbuch-Kulisse, der Sommerabend wolkenlos und zusehends pastellfarben, das Konzert am Montag komplett ausverkauft, und auf dem Gelände riecht es eher nach Fritteuse und Grill als nach süßlichem Rauch. „Lass dich drauf ein“, haben sie gesagt. „Das neue gemeinsame Album ist erstaunlich gut, du wirst Spaß haben“, haben sie gesagt. Na, dann wollmer mal.